Wie ich arbeite
Wichtiger als zu wissen, was ich habe, ist zu wissen, was mir fehlt.
Dadurch, dass ich bewusst Dinge selbst erfahren habe, gelingt es mir gut, Menschen mit ihren Themen zu verstehen und ihnen zuzuhören. Dabei beobachte ich, was ich wahrnehme, und schaue, was das Gehörte und Gesehene mit mir selbst macht. Das nennen wir in der Gestalttherapie die persönliche Resonanz. Diese teile ich mit meinem Gegenüber, um dich zu unterstützen, dich selbst besser kennenzulernen. Das alles geschieht, nachdem du mich so gut kennengelernt hast, wie es für dich wichtig und richtig ist. Nur auf der Basis des Vertrauens kann Heilung geschehen.
Martin Buber hebt in seiner philosophischen Anthropologie hervor, dass alle Menschen gleich sind: einzigartig. Wenn man das ernst nimmt, darf man gegenüber jeder Person damit rechnen, in ihr etwas Neuartiges kennenzulernen, das sie von anderen unterscheidet. Jede Klientin und jeder Klient, die/der zu mir kommt, ist anders als alle anderen, denen ich früher begegnet bin.
Auf meinem Weg habe ich erfahren, wie wichtig es ist, Gefühle zu spüren und sich zu erlauben. Dementsprechend mache ich mich mit meinen Klientinnen und Klienten gemeinsam auf den Weg, die Bedürfnisse zu entdecken, die vielleicht in Vergessenheit geraten sind oder noch nicht bewusst gesehen wurden. Ich bin dabei dein Gegenüber, das dich in deiner Wahrnehmung unterstützt.
Impulse, die ich einbringe, können Prozesse in Gang bringen, vor denen du vielleicht noch Angst hast oder dich fürchtest. Ich freue mich darüber und habe den Mut und die Erfahrung, mitzugehen und dich durch diese Prozesse zu begleiten. Dadurch kann Heilung stattfinden.
„Weder Kindern noch Erwachsenen kann man die Verantwortung für sich selbst geben oder übertragen. Denn sie haben diese Verantwortung seit ihrer Geburt inne.“ (Jesper Juul)
Es geht darum, deine eigene Kraft wiederzufinden und die Verantwortung, die du irgendwann abgegeben hast, wieder selbst zu übernehmen. Energie kann unter strengem, urteilendem Umgang mit dir selbst vergraben sein. Sie lässt sich oft gerade in sogenannten Schwächen finden – wenn du sie sehen und erlauben kannst.
Ganz wichtig im Prozess ist die Einbeziehung des Umfeldes, da du in einem Beziehungsfeld existierst. Ich freue mich über nahestehende Freunde und Angehörige, die mit zur Therapie kommen. Bei Kindern und Jugendlichen kann es sehr wichtig sein, dass die Eltern mitkommen – das schafft Sicherheit. Oft ist es für die Familie hilfreich, wenn nicht nur die direkt betroffene Person kommt, sondern nahestehende Menschen, die das Thema mittragen.